Erschienen:
Brigitte Woman
2/2011

Tina Uebel
Draußen spielen
Man kann von Süd- oder Nordpol träumen oder auch nicht. Man kann aber zumindest mal ausprobieren, wie es so wäre. Ein Bericht von einem kanadischen Polarreisetraining.

Zweifelos ist es Strapaze. Aber man kriegt, Binsenweisheit, eben nichts umsonst. Um mich herum entfaltet sich das Eis wie ein großes, ein sehr, sehr großes Geschenk, weit ist alles Eis um mich bis zum Horizont, so leer, so klar, eine Sonne darüber in all dem Himmel über mir. Der Wind, der nach nichts riecht. Die Kälte der kompromißlosen Schönheit. Das, leuchtet mir ein, muß man sich verdienen. Und so ziehe ich, strapaziert und ganz bloß, wie ich mich fühle, meinen schweren Schlitten voran. Mein Schlitten ist Teil meiner selbst. Mein Schlitten ist gut 90 Kilo schwer. Ich wiege deutlich weniger. Schnee, bei Minus 40, ist wie Sand. Meine Daunenjacke liegt im Schlitten, mein Schlafsack, mein Essenspäckchen, aus dem ich alle eineinhalb Stunden in den fünfzehnminütigen Pausen Kalorien in mich hineinschaufele, unser Kocher und der Brennstoff dafür. All die komplexen Dinge, deren es bedarf. Denn hier, bei irgendwo Minus 35 Grad oder schlimmer, im Eis, darf unsereins eigentlich nicht leben. Es trotzdem zu tun erfordert Chuzpe und eine gewisse Robustheit. Die Belohnung dafür ist Eis und schiere Freude. Was einhergeht mit Mattys erster Maxime für Polarreisende: Have fun!

Matty McNair ist die Instanz, unter deren strengem Blick ich hier bin, Iqaluit, Frobisher Bay, Baffin Island, im hohen Norden Kanadas, das Polarreisen zu erlernen. Warum ich das tun muß oder will, ist eine andere, eine komplexe Frage, viele Leute scheinen sich diese nicht zu stellen, ich jedenfalls bin allein unter drei sportiven Superhelden, bei Mattys zweiwöchigem Trainingskurs für Menschen mit entschiedenem Hang zum Polaren. Vielleicht muß man einen leichten Dachschaden haben dafür. Vielleicht aber muß man es einfach nur mal gesehen haben, das Eis, um nie wieder davon loszukommen.

Matty ist Legende. Teilnehmerin der, guinessbuchbezeugt, schnellsten Nordpol­expedition zu Fuß, Führerin einer britischen Frauenexpedition ebendorthin, mit ihren beiden Teenagerkindern ist sie zum Südpol gegangen und zurück, letzteres per Lenkdrachenskifahrt. Ohne Versorgungsflüge, was, wie ich lernen werde, in dieser sonderbaren Parallelwelt ganz weit oben oder unten, dort, wo sich die Meridiane zum Übersichtlichen verjüngen, ein wesentliches Kriterium ist. Eine kleine wuschelhaarige Person mit hobbithafter Durchtriebenheit, lacht viel, kocht leidenschaftlich, malt und spielt Geige, ist Königin aller Heimwerker sowie fabelhafte, spröde Lehrerin, und sie bringt uns bei, wie es geht, das Leben und Überleben in den schönsten und tödlichsten aller Auswüchsen unserer Erde, den Polarregionen.

Iqaluit, eine kleine Arktisstadt, unter erschöpfter Sonne trotzen Holzhäuser dem großen Garnichts drumherum. Mattys Haus liegt am gefrorenen Ufer der Bucht und ist pulsierender Mittelpunkt einer Liga von wahrhaft außergewöhnlichen Gentlemen. Außer uns vier Novizen – Joe, der stille Brite, John, der massige Australier, Martin, der frankokanadische Sonderling und ich – geben sich hier Polreisende aller Couleur ein Stelldichein. Sarah und Eric, Mattys Kinder, beide Anfang Zwanzig, kurz vor ihrer mehrmonatigen Hundeschlittentour. John Huston, soeben zurück von einer Südpolführung, mit Tyler bereitet er die gemeinsame Nordpolexpedition vor, die beiden Jungspunde basteln und prökeln zu jeder Tages- und Nachtzeit in Mattys Werkstatt am Equipment. Steve, Manager des Antarktis-Basislagers, auf Durchreise campiert er auf Mattys Sofa. Mitten im Wohnzimmer hat irgendwer ein Zelt aufgebaut. Im Nähzimmer näht jemand an Schlittengeschirren, am Tisch nähen wir uns Gamaschen und Gesichtsschutze. Und als wir alle beim Abendessen sitzen, ruft Hannah an, über Satellit, solo auf dem Weg zum Nordpol, in acht Stunden bei Minus 50 nicht weiter vorangekommen als eineinhalb Meilen. Steve spricht ihr Mut zu. Ich lausche und staune und fühle mich wie eine Ente, die versehentlich zu einer Adlerparty eingeladen wurde.

Leben lernen im Eis. Die erste Woche ist Lehrgang. Wir sitzen an Mattys Tisch, der so groß ist wie ihr Herz, und lernen. Nicht erfrieren. Schwierig. You sweat, you die, heißt es. Schwitz und stirb. Wie sich kleiden, den Schlitten ziehen in äußerster Anstrengung, dabei nicht feucht werden, denn Näße heißt Kälte, die Materialien dafür sind schwer zu finden, der Markt ist zu klein. Wahrscheinlich sitzt der Markt mir beim Abendessen gegenüber. Goretex funktioniert nicht mehr bei diesen Temperaturen. Ich frage mich, ob ich noch funktionieren werde.

Essen. Wieviele Kalorien – und es sind viele notwendig – und welche Nährstoffe woher. Nüsse, Schokolade, Schokoglasurnüsse, Nußschokolade, Gefriermenüs, Trockenfrüchte. Man ist nie hungrig, aber immer gierig. Campen. Kochen, ohne das Zelt niederzubrennen. Schlafen, eine Wissenschaft für sich. Navigation. Elektronik in Kälte und ohne Steckdose. Curtis, klein und schrullig, schneit punktgenau herein, Gefährte der Grönlandlängsquerung von Mattys Kids. Fein, daß du da bist, sagt Matty, erklär denen, was sie mit ihrem iPod machen sollen. Don’t put Enya on it or Coldplay, sagt er, guckt scheel und nimmt sich einen Muffin. Danach reden wir über Solarzellensysteme. Wir lernen viel, nachmittags dann schnallen wir uns in die Ski, an denen wir in der Werkstatt gebastelt haben, gehobelt, gefeilt, geschraubt, denn auch Felle haften nicht mehr von selbst bei diesen Temperaturen, und gehen raus, ins Eis, und jeden Nachmittag überwältigt es mich wieder. Und wieder.

Das Eis ist weiß und farbig. Es ändert sich minütlich, wenn die tiefstehende, es ist März und die Nächte sind vergleichsweise dunkel und lang, Sonne darauf spielt oder es läßt. Es wirft Schatten und leuchtet und nimmt kein Ende.

Abends gucken wir Mattys Dias vom Nordpol. Oder Südpol. Oder ihrer Kinder Grönlandfilm. Dann gehen wir ins Bett. Unser Schlafzimmer ist draußen am Strand in den Zelten, es ist Minus 38 laut des Thermometers an Mattys Fenster. Ich schlafe nicht schlecht, aber es ist eine Wissenschaft für sich. Die Kälte kriecht vom Kopfe her. Der Schlafsack vergletschert, wenn der Atem kondensiert, das Eis kommt, mich zu holen. Aber das tut es ja sowieso. Was man dagegen tun kann, fragt Australierjohn an einem Morgen; stop breathing, sagt Matty. Sie lacht.

Mattys zweite Maxime: Don’t whine. Heul nicht. Und so heule ich nicht. Ziehe stattdessen meinen Schlitten über zehn Meter hohe Preßeisrücken, die sich vor mir aufbauen wie ein Alptraumhybrid zwischen Caspar David Friedrich und Surrealismus. Es ist kein Spaß. Und ist es doch. Es ist der Prüfstand für uns und all unsere ganzen weithergeholten polaren Sehnsüchte.

Unseren Schlitten ziehen wir nach Maßgabe unserer vermessenen Träume. Dahingehend wurden die Hundefuttersäcke verteilt. What is your polar dream, lautete Mattys Frage, und rumschlingern galt nicht. Joe will zum Nordpol. John will zum Südpol. Martin hat in erster Linie einen Hau, will aber trotzdem zum Nordpol. Alle haben einen Plan, was willst du, fragt Matty, und ich will, möchte, vielleicht, möglicherweise, zum Südpol. Dorthin, wo die Welt sich teilt zwischen Himmel und Eis, wo nichts mehr ist als weiß und blau, die vollkommene Abwesenheit von allem. Südpol ist a brain game, sagt Huston zu mir. Und ich habe doch eigentlich mich gar nicht so ernst genommen, bislang. Südpol, sage ich. Und füge vorsichtshalber ein resupplied – mit Versorgungsflug – hinzu.

Zweifler existieren nicht in diesem Habitat. Welcher Pol ist die Frage, und die nächste: Allein oder mit Versorgungsflug. Mit Versorgungsflug oder nicht. Für Zweifel ist hier kein Platz mehr. Ohne Versorgungsflug zieht man schwerer: Brennstoff, Proviant. Zum Nordpol zieht man schwerer, denn es ist kälter: Mehr Brennstoff, mehr Proviant. Je nachdem wird von Matty der Übungsballast verteilt. Hundefuttersäcke, jeder 20 Kilo schwer. Südpol resupplied bekommt drei. Mein Glück. Nordpol unresupplied bedeutete fünf.  Damit brechen wir, für die Klein­expedition der zweiten Woche, auf, zum draußen spielen.

Ich stelle diese Frage, die sich stellt, naturgemäß mir und den anderen. Welcher Pol. Und warum. Die Antworten fallen dürftig aus. Von welchem Pol träumen wir. Aber, so scheint es, man sucht sich seinen Pol nicht. Der Pol sucht einen. Heim. Die Herausforderung, sagt Joe zögerlich. Dann weiß er nicht mehr weiter. Für ihn ist es der Nordpol. Wie für Martin. Wie für Nansen, für Amundsen, für Peary. John muß nach Süden, erklären kann er es nicht. Mallory, gefragt, warum er den Everest besteigen wolle, sagte, legendär: Weil er da ist. Ein kluger Mann. Ein getriebener.

Und so ziehen wir, kleine Vollidioten in den Spuren großer Visionen, ein bißchen hinaus ins Eis. Ziehen unsere Schlitten über getürmtes, gebrochenes Eis, viel größer als ich. Mein Schlitten ist schwerer als ich. Sollte ich hier sein auf der Suche nach etwas, das größer, schwerer, sonderbarer ist als ich, bin ich gut beraten. Und das Eis, es ist größer als wir alle, es ist immens.

Ich kämpfe mich blöd an den Gegebenheiten, aber, was soll ich sagen, ich mag es. Abends errichten wir die Zelte, mit militärischer Disziplin und Genauigkeit entfachen wir die Kocher, Spender wunderbarer Wärme, schmelzen Trinkwasser, kochen, trocknen Socken und Mützen, die im Zeltfirst baumeln wie häßliche kleine Fledermausfamilien. Das Leben schrumpft, in einer lebensfeindlichen Welt, auf sehr überschaubare Parameter. Dann aber ruft Matty, die draußen ist und weiß, daß ich die Aurora sehen möchte, komm raus! Und ich zwänge mich aus dem Zelt, die Kälte beißt in mein ganzes Selbst, und in den Himmel weben sich geschmeidige Vorhänge aus irrisierendem grünlila Irrsinn, über das komplette Firmament gespannt, Gottes höchsteigene Gardinen, mein Atem gefriert, sonst würde ich wohl irgendwas Blödsinniges sagen oder tun. Es wäre der rechte Zeitpunkt. Gäbe es Worte dafür, ich könnte davon berichten. Hinter mir leuchtet unser Zelt verlorenrot im Dunkel des Eises. Wer von all diesem hier nicht träumte, dem ist auch nicht zu helfen.

Tags gehen wir, abends üben wir. Lenkdrachen lenken. Aufreibend. Eisbären schrecken. Es ist keiner da, aber anhand Mattys ebenso autoritärer wie mitreißender Instruktion imaginieren wir uns einen, plustern uns auf, hudeln uns zusammen, brüllen, machen uns groß und gefährlich. Matty erzählt Geschichten, sie kann hinreißend Geschichten erzählen und hat hinreißende Geschichten erlebt. Von dem Menschen, der, als ein Eisbär sein Zelt aufschlitzte wie eine Konservenbüchse, spontan mit seinem Schweizermesser solange auf die Bärennase stichelte, bis es sich der Bär doch tatsächlich anders überlegte. Mit Matty lacht man ebenso viel wie man lernt. Schläft man mit ihr im Zelt, läßt sie einen zwar nie unbeschäftigt, dafür singt sie morgens, wenn wir das Wasser für unsere labbrigen Haferflocken kochen, mir sesamstraßenhafte Gutenmorgen­liedchen vor. An Tag 3 komme ich darauf, mir Trockenfruchtschnippel in den faden Brei zu bröckeln, und bin ganz begeistert. Mattys Lieblingslied handelt davon, wie schön es wäre, morgens einfach liegen zu bleiben.

Von wegen. Sind wir wach, bricht der lausigste Moment des Tages umgehend an. Die Schlafsäcke müssen raus, damit deren Feuchtigkeit gefrieren kann. Es ist saukalt unterdes. Die Daunenjacken hingegen dürfen nicht hinein ins Zelt, weil, paradoxerweise, auch Wärme ein Problem ist. Die kleinen Kocher können das Zelt kurzfristig wirklich warm machen. Dann schmilzt Vereistes, dann wird es feucht. Daune sollte nicht feucht werden. Alles hirnrissig komplex. Entspannen läßt sich nie. Deswegen hält Matty uns unablässig auf Trab. Wer rastet, der friert.

Matty selbst hat fast ausnahmslos Lösungen erdacht. Ihr Schlüsselerlebnis einst eine Hundeschlittenexpedition mit ihrem Exgatten rund um Baffin Island. Es war eine verdammte Qual, sagt sie, während sie in ihrem Haferbrei rührt. Wir haben gelitten und dachten, das müsse so sein. Dann trafen wir die Inuit, die prinzipiell dasselbe taten wie wir. Nur ging’s denen gut und sie hatten Spaß. Da habe ich begriffen, das ist der bessere Ansatz. Ich nenne es: Travelling with style.

Es gibt nichts, was an Mattys Equipment nicht modifiziert, perfektioniert, durchdacht wäre. Da stinken unschön ist und Pilzinfektionen begünstigt, hat sie ein System erfunden, sich mit einem Minimum an Heißwasser in einem Plastiktütchen und mittels eines briefmarkengroßen Läppchens zu waschen. Was nützlich ist und zudem ungeahnt angenehm nach einem anstrengenden Tag. Matty hat recht. Was wir hier tun, ist nichts, was ich ertrage, es ist etwas, das ich genieße. Auf eine etwas, nunja, rustikale Weise.

Der vierte Tag ist Scheideweg. Wir campieren an einer Polynia, einem offenen Wasserfleck inmitten des Eises. Unter Mattys Aufsicht schwimmen wir darin, in einem Überlebensanzug. Mir geht der Arsch, mit Verlaub, deutlich auf Grundeis, als ich mich über die Eiskante genau dorthin fallenlasse. Tapfer paddele ich durch Eisbrocken hindurch. Hüser mich unter Schwierigkeiten wieder hinaus. Warum eigentlich. Andererseits, warum nicht. Am nächsten Morgen überläßt uns Matty uns selbst. Wir müssen von hier nach Hause finden.

Weil er die Herausforderung sucht, sagt Joe, der Querfeldeinmarathons läuft und zum Nordpol will. Seine Frau versteht ihn nicht, unterstützt ihn aber. John will zum Südpol, in einem ausgeklügelten Zusammenhang mit Jugendlichen, denen es zur Motivation gereichen soll. Seine Verlobte versteht ihn nicht, unterstützt ihn aber. Martin will eigentlich zum Nordpol, ist aber gerade jetzt an dem Moment, das ganze noch mal schwer zu überdenken. Ich nehme mal an, seine Freundin sieht’s ohnehin skeptisch.

Und ich. Ich habe, in erster Linie und ganz ohne Pole, erstmal ein Date mit dem Eis. Dafür wohl bin ich hier. Nicht, daß mein Pol nicht von mir träumte. Aber das ist, zunächst, nicht der Punkt.

Der Punkt ist die haltlose Freude. Ohne Matty gehen wir hinaus in all das Eis. Navigieren, frieren, halten alle eineinhalb Stunden und schaufeln Nüsse und Schokolade und Trockenfrüchte in uns hinein. Trinken, denn man dehydriert schnell. Schokolade ist alles. Im wirklichen Leben mag ich keine Schokolade. Das wirkliche Leben ist ziemlich weit weg. Das wirkliche Leben scheint stark überschätzt.

Der nächste Tag ist hart und rock’n’roll. Wir haben eine Hausaufgabe bekommen von Matty. Wir sollen zehn nautische Meilen gehen. Knapp 20 Kilometer. Das ist viel mit schweren Schlitten, das sind überlange Stunden. Die Bucht querend, die sich in unbedingtem Eis vor uns entfaltet. Könnte es Schöneres geben, Makelloseres. Und wenn mich vielleicht auch bisweilen der Südpol heimsucht, bin ich nicht seinetwegen hier, ich bin hier, um hier zu sein. Der Gnade wegen und des Geschenks, im Eis zu sein. Darin zu gehen, rhythmisch, über Stunden. Gut zehn davon. Sonne darüber. Klar, kalt. Ich spiele meinen inneren iPod und singe lautlos. Das GPS trage ich am Leibe, denn es funktioniert sonst nicht in dieser Kälte. Ich schon. Es ist nett, das herauszufinden. Meine Superhelden-peergroup beginnt zu schwächeln. Weil sie kämpfen, anstatt zu genießen, weil sie nicht nicht schauen und begreifen können, wie die schiere Schönheit einen ganz kirre machen kann und nicht ermüden läßt.

Und wir sind natürlich beschissen müde, als das GPS schließlich unsere zehn nautischen Meilen anzeigt. Wir unser Zelt aufbauen, mit dem Kocher kämpfen. Alles ist schwierig. Alles ist wichtig. Ich bin müde. Ich bin froh. Alles ist einfach, alles ist Eis.

Wir schlagen unser letztes Camp auf. Martin hat die Faxen dicke. John redet vom Guesthousekomfort morgen. Joe hat nie viel geredet. Als die Sonne mit exaltierter Grandezza verschwunden ist hinter dem Eistumult, der hier als Landschaft durchgeht, sehen wir die Lichter Iqaluits. Morgen bei Matty fabelhaft essen, im Guesthouse duschen, in einem echten, warmen Bett schlafen, das wird gut, denke ich. Das ist greifbar, ganz nah. Nur, weitermachen, weitergehen, länger, ferner, radikaler, jetzt, wo ich ein bißchen begriffen habe, wie es geht, das wäre noch so viel besser. Ins Eis. Das Eis wiegt sich nachts in subtilen Nuancen. Sterne und Mond. Der flüchtige Horizont. Das Übermaß an Leere. Und da ist, natürlich, noch mein Pol, der nicht aufhören kann von mir zu träumen, aber das, wissen Sie, ist jetzt wirklich sehr persönlich.